Detlev's Rebsorten-Reise:
✨🍇Die Top 13 der deutschen Weinwelt 🍇✨
Guten Morgen, liebe Wein-Enthusiasten und alle, die wissen wollen, was Deutschland im Glas so draufhat! Detlev, euer Weinflüsterer, nimmt euch heute mit auf eine ganz besondere Tour durch die deutschen Weinberge. Wir schnappen uns nicht nur die berühmten Stars, sondern auch ein paar aufstrebende Talente, die es faustdick hinter den Ohren haben. Bereit für die Top 13 der wichtigsten und besten Rebsorten Deutschlands? Dann mal los!
Die Weißen Riesen: Achtmal Genuss von hell bis strahlend 🥂
1. Riesling – Der König der deutschen Reben 👑
Geschichte: Der Riesling ist die unangefochtene Nummer eins und gilt als die Edelrebe schlechthin. Seine Geschichte in Deutschland reicht vermutlich bis ins 15. Jahrhundert zurück, erste schriftliche Erwähnungen finden sich in Rüsselsheim im Jahr 1435. Man vermutet, dass er sogar direkt von einer Wildrebe im deutschen Rheintal abstammt, auch wenn österreichische Winzer den Ursprung manchmal für sich reklamieren. Er war früh für seine Qualität und Langlebigkeit bekannt und hat sich über die Jahrhunderte zum Aushängeschild des deutschen Weinbaus entwickelt. Er ist quasi der Fels in der Brandung, der schon so manchen Trend überlebt hat.
Anbau: Der Riesling stellt hohe Ansprüche an Klima und Boden, bringt aber in besten Lagen markante, fruchtige und lebendige Weine mit kräftiger Säure hervor. Er fühlt sich fast überall in Deutschland wohl, besonders aber in kühleren Regionen, wo er seine feine Säure entwickeln kann. Die größten Anbaugebiete sind die Mosel, der Rheingau, Rheinhessen und die Pfalz. Er liebt Schiefer- und Lössböden. Weltweit spielt er mengenmäßig nur in Deutschland, Österreich (dort heißt er Rheinriesling) und im Elsass eine bedeutende Rolle.
Charakter: Unverwechselbar mit seiner lebhaften Säure, den präzisen Fruchtaromen von Apfel, Zitrus und Pfirsich, oft begleitet von einer einzigartigen mineralischen Note, die an Schiefer denken lässt. Im Alter können sich Mandel- oder auch ein deutlicher Petrolton entwickeln, dieser von Liebhabern sehr geschätzte und als „Edler Firn“ bezeichnete Geruch ist ein Zeichen für Reife und hohe Qualität. Prädikatsweine können 20 bis 30 Jahre und auch länger halten. Länger ist gut, schaut euch mal diesen 1937er Riesling aus dem Rheingau an. Von knochentrocken bis edelsüß – der Riesling kann alles! Sein stark duftiger Wein lässt an Minerale, Blumen, Lindenblüten und Honig denken. Er gilt nicht umsonst als Traube der Zukunft, gut ausgewogen und voller Charakter.
Man sagt, der Riesling sei der wahre Alchemist unter den Rebsorten. Er verwandelt kargen Schiefer und kühles Klima in pure Eleganz und entwickelt mit den Jahren eine faszinierende Tiefe – und einen "Petrolton", den manche für einen Fehler halten, wahre Liebhaber aber als "Edlen Firn" feiern. Er ist eben ein Wein für Kenner, kein einfacher Geselle! 😉
2. Müller-Thurgau (Rivaner) – Der Alleskönner mit neuem Image 🌱
Geschichte: Benannt nach seinem Züchter, Prof. Hermann Müller aus Thurgau (Schweiz), entstand diese Kreuzung aus Riesling und Silvaner (oder Gutedel, die genaue Abstammung ist umstritten) im Jahr 1882. Lange Zeit war er der meistangebaute Weißwein Deutschlands und oft für einfache, süffige Weine bekannt. Aber Vorsicht: Die Zeiten ändern sich!
Anbau: Er ist robust und gedeiht in fast allen deutschen Anbaugebieten, besonders aber in Rheinhessen, Baden und Franken. Auch an Saale-Unstrut, wie wir ja schon wissen, ist er eine echte Bank!
Charakter: Moderne Müller-Thurgau-Weine sind leicht, frisch und fruchtig mit Aromen von Muskat, Birne und Kräutern. Sie sind die perfekten unkomplizierten Terrassenweine, die man nicht unterschätzen sollte.
Der Müller-Thurgau war mal der unangefochtene Liebling der Massen – quasi der Popstar der 80er-Jahre unter den Rebsorten. Heute ist er der gereifte Künstler, der beweist, dass er mehr draufhat als nur Ohrwürmer! 🎶
3. Silvaner – Die erdige Seele Frankens 🌳
Geschichte: Der Silvaner kam wohl im 17. Jahrhundert aus Österreich nach Deutschland, wo er besonders in Franken eine neue Heimat fand. 1659 wurde in Castell (Franken) der erste Silvaner gepflanzt – ein historischer Moment! Er war lange Zeit dominierend, bevor der Riesling ihm den Rang ablief.
Anbau: Seine Hochburg ist ganz klar Franken, wo er oft im ikonischen Bocksbeutel abgefüllt wird. Auch in Rheinhessen und der Pfalz findet man ihn. Er liebt Muschelkalkböden.
Charakter: Silvaner-Weine sind oft erdig, neutraler als Riesling, aber mit feinen Kräuter- und Heuaromen, dazu gelbe Früchte und eine dezente Mineralität. Trocken ausgebaut ist er ein exzellenter Speisenbegleiter.
Man sagt, der Silvaner sei die "gute Seele" Frankens – immer bodenständig, ehrlich und ohne Allüren. Er erzählt dir keine wilden Geschichten, sondern flüstert dir die Wahrheit des Bodens ins Ohr. 🤫
4. Grauburgunder (Pinot Gris / Ruländer) – Der Charmeur mit Schmelz 🍐
Geschichte: Er ist eine Mutation des Spätburgunders und kam wahrscheinlich im 14. Jahrhundert aus Burgund nach Deutschland. Im 18. Jahrhundert wurde er von dem Kaufmann Johann Seger Ruländer in Speyer wiederentdeckt und nach ihm benannt (daher "Ruländer"). Später etablierte sich der Name Grauburgunder.
Anbau: Seine Heimat ist vor allem Baden, aber auch in der Pfalz, Rheinhessen und am Kaiserstuhl ist er weit verbreitet. Er bevorzugt warme, tiefgründige Böden.
Charakter: Grauburgunder kann sehr vielfältig sein: von leicht, frisch und nussig (die "Grauburgunder-Leichtigkeit") bis zu vollmundig, cremig und schmelzig mit Aromen von Birne, Mandel, Honig und exotischen Früchten. Ein echter Allrounder, der immer gut ankommt.
Der Grauburgunder ist wie der stille Beobachter auf einer Party: Er wirkt zuerst zurückhaltend, aber wenn man ihn genauer kennenlernt, offenbart er eine überraschende Tiefe und Komplexität. 🤫
5. Weißburgunder (Pinot Blanc) – Die Eleganz im Glas 🍏
Geschichte: Er ist eine natürliche Kreuzung aus Traminer und Schwarzriesling und teilt sich eine ähnliche Herkunftsgeschichte mit dem Grauburgunder. Seit dem 14. Jahrhundert in Mitteleuropa bekannt, hat er sich in Deutschland als eine der edelsten Weißweinsorten etabliert.
Anbau: Genau wie der Grauburgunder liebt er die warmen Regionen wie Baden (besonders Kaiserstuhl), die Pfalz und Rheinhessen. Er braucht gute Lagen und reift spät.
Charakter: Weißburgunder-Weine sind feingliedrig, elegant und subtil. Sie zeigen oft zarte Fruchtaromen von Apfel, Birne und Zitrus, manchmal mit einer leichten Nussigkeit oder floralen Noten. Sie sind die perfekten Begleiter für feine Speisen.
Der Weißburgunder ist der smarte Gentleman unter den Weinen: Nie aufdringlich, immer stilvoll und passt sich jeder Situation perfekt an – ohne langweilig zu sein! 🎩
6. Scheurebe – Der Exot mit Aromen-Feuerwerk 🍓🥭
Geschichte: Eine spannende Neuzüchtung von Georg Scheu im Jahr 1916 in Rheinhessen, eine Kreuzung aus Riesling und Sylvaner (oder eine unbenannte Wildrebe, die genaue Abstammung ist noch in der Diskussion). Die Scheurebe sollte die Vorteile des Rieslings mit mehr Ertrag und früherer Reife verbinden.
Anbau: Hauptsächlich in der Pfalz und in Rheinhessen zu finden.
Charakter: Die Scheurebe ist ein echtes Aromawunder! Sie begeistert mit intensiven Noten von schwarzen Johannisbeeren, Maracuja, Grapefruit und manchmal auch Holunderblüten. Sie kann sowohl trocken als auch edelsüß ausgebaut werden und ist immer ein Hingucker im Glas.
Die Scheurebe ist wie die wilde Schwester des Rieslings – ein bisschen verrückter, viel aromatischer und immer für eine Überraschung gut! Manchmal hat sie sogar einen frechen Katzenpipi-Ton, aber nur im positiven Sinne! 😼
7. Bacchus – Der aromatische Verführer 🌺🍑
Geschichte: Diese Kreuzung aus (Silvaner x Riesling) x Müller-Thurgau wurde ebenfalls in Rheinhessen gezüchtet, und zwar im Jahr 1933. Benannt nach dem römischen Weingott, ist er bekannt für seine ausgeprägte Aromatik.
Anbau: Vor allem in Rheinhessen und an der Nahe, aber auch in Franken und Saale-Unstrut. Er bevorzugt gute Lagen, da er spät reift.
Charakter: Bacchus-Weine sind sehr aromatisch und duften oft nach Muskat, Aprikose und einem Hauch Holunder. Sie sind meist süffig und haben eine angenehme Fruchtsüße. Wird häufig als Süßreserve benutzt. Ein Wein, der gute Laune macht!
Der Bacchus ist der Wein, der keine Vorrede braucht – er duftet so unwiderstehlich, dass man ihn einfach trinken muss. Er ist der Flirt der Rebsorten, der sofort verzaubert! 😍
8. Gutedel (Chasselas) – Der unkomplizierte Fränkler (und Badener!) 💚
Geschichte: Eine uralte Rebsorte, die vermutlich aus Vorderasien stammt und über Ägypten (dort schon vor rund 5000 Jahren angebaut) und Frankreich nach Europa kam. In Deutschland findet man sie seit dem 16. Jahrhundert, besonders im Markgräflerland in Baden. Sie ist bekannt für ihre Unkompliziertheit.
Anbau: Die absolute Hochburg des Gutedels in Deutschland ist das Markgräflerland in Baden.
Charakter: Gutedel-Weine sind meist trocken, sehr mild in der Säure und eher neutral im Geschmack, mit zarten Noten von grünen Äpfeln und Nüssen. Sie sind die perfekten Essensbegleiter, die nicht aufdringlich sind, sondern den Geschmack der Speisen unterstreichen. Ein ehrlicher Wein für jeden Tag!
Der Gutedel ist wie der beste Freund: Er ist immer für dich da, passt zu allem und lässt dir selbst den Vortritt. Kein Drama, nur verlässlicher Genuss! 👯♂️
Die Roten Ritter: Fünfmal Kraft, Eleganz und eine Überraschung! 🍷⚔️
9. Spätburgunder (Pinot Noir) – Der Primus der Rotweine ❤️
Geschichte: Eine der ältesten und edelsten Rebsorten überhaupt, die wahrscheinlich schon von den Römern aus dem Burgund an den Rhein gebracht wurde. Er ist seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. in Mitteleuropa (Burgund) bekannt und hat sich in Deutschland als wichtigste rote Qualitätsrebsorte etabliert. Er ist quasi der deutsche Weinadel!
Anbau: Der Spätburgunder liebt kühle Regionen und findet seine besten Ausdrucksformen in Baden (besonders Kaiserstuhl, obwohl es hier sehr warm ist), Ahr, Württemberg, der Pfalz und dem Rheingau. An der Ahr ist er, wie du weißt, der unangefochtene König!
Charakter: Deutsche Spätburgunder sind oft elegant, finessenreich und weniger wuchtig als ihre französischen Verwandten. Sie zeigen Aromen von roten Beeren (Kirsche, Himbeere), Veilchen, manchmal auch Leder und Rauch. Gute Exemplare sind samtig im Gaumen und sehr lagerfähig.
Der Spätburgunder ist der anspruchsvolle Diva unter den Rebsorten. Er fordert alles vom Winzer, revanchiert sich aber mit einem Auftritt, der Gänsehaut verursacht. Ein echter Star! 🌟
10. Dornfelder – Der farbintensive Verführer 💜
Geschichte: Eine Züchtung aus Helfensteiner und Heroldrebe, die 1956 in Württemberg entstand und nach ihrem Züchter Immanuel Dornfeld benannt wurde. Er wurde schnell beliebt wegen seiner tiefdunklen Farbe und seinem unkomplizierten Charakter.
Anbau: Die größten Flächen findet man in der Pfalz und in Rheinhessen, aber auch in Württemberg.
Charakter: Dornfelder-Weine sind bekannt für ihre intensive, tiefrote Farbe und ihre fruchtigen Aromen von Brombeere, Kirsche und Holunder. Sie können sowohl trocken als auch halbtrocken ausgebaut werden und sind meist zugänglich und unkompliziert. Perfekt für den sofortigen Genuss!
Der Dornfelder ist der Kumpeltyp unter den Rotweinen – unkompliziert, immer für einen Spaß zu haben und bringt Farbe in jede Gesellschaft. Ein Glas davon, und der Tag ist gerettet! 🥳
11. Portugieser – Der charmante Leichtfuß 💖
Geschichte: Trotz des Namens stammt der Portugieser wahrscheinlich aus Österreich und kam im 19. Jahrhundert nach Deutschland. Er war lange Zeit der meistangebaute Rotwein, heutzutage auf dem 2. Platz. Er ist bekannt für seine unkomplizierte, leichte Art.
Anbau: Seine Hauptanbaugebiete sind die Pfalz und Rheinhessen. Aber auch an der Ahr und Saale-Unstrut findet man ihn.
Charakter: Portugieser-Weine sind in der Regel leicht, hellrot und fruchtig, mit zarten Aromen von roten Beeren. Sie haben wenig Tannine und eine milde Säure, was sie zu einem idealen Sommerrotwein macht, der auch leicht gekühlt getrunken werden kann.
Der Portugieser ist wie der flotte Strandurlauber – leichtfüßig, sonnig und perfekt für einen entspannten Tag. Er will nicht beeindrucken, sondern einfach nur gute Laune verbreiten! 🏖️
12. Lemberger (Blaufränkisch) – Der Charakterkopf aus Württemberg 🌶️
Geschichte: Eine uralte Rebsorte, die vermutlich aus dem heutigen Österreich oder Ungarn stammt. In Deutschland, besonders in Württemberg, ist sie seit dem 18. Jahrhundert bekannt und hat sich dort zu einer echten Spezialität entwickelt. In Österreich ist sie als Blaufränkisch berühmt.
Anbau: Die unangefochtene Hochburg des Lembergers in Deutschland ist Württemberg.
Charakter: Lemberger-Weine sind kräftig, dunkelrot und haben eine ausgeprägte Fruchtigkeit von dunklen Beeren (Brombeere, Holunder) und oft würzigen Noten (Pfeffer, Paprika). Sie haben gute Tannine und eine frische Säure, was ihnen ein gutes Reifepotenzial verleiht. Ein echter Essensbegleiter!
Der Lemberger ist der Typ, der erst auf den zweiten Blick überzeugt. Er mag etwas kantig wirken, aber dahinter verbirgt sich ein Charakter, der dich nicht mehr loslässt. Ein Wein mit Tiefgang! 📚
13. Trollinger – Der gemütliche Schwabe (am liebsten gekühlt!) 🍒
Geschichte: Der Trollinger, in Südtirol als Vernatsch bekannt, kam wohl schon im 16. Jahrhundert aus der Region Trentino nach Deutschland. In Württemberg fand er seine zweite Heimat und ist dort bis heute eine der wichtigsten und beliebtesten Rebsorten, vor allem für den täglichen Genuss. Er ist tief mit der schwäbischen Identität verbunden.
Anbau: Seine absolute Hochburg ist Württemberg, wo er auf den Keuperböden bestens gedeiht.
Charakter: Trollinger-Weine sind meist hellrot, leicht und haben eine erfrischende Säure. Sie schmecken nach roten Kirschen und Himbeeren, oft mit einer leichten Mandelnote. Typisch ist, dass er auch jung getrunken wird und viele ihn am liebsten leicht gekühlt genießen – der perfekte Vesperwein!
Der Trollinger ist der Stammtisch-Kumpel aus Württemberg. Er ist unkompliziert, gesellig und am liebsten genießt man ihn in guter Gesellschaft bei einer deftigen Vesper. Und ja, die Schwaben trinken ihren Trollinger auch mal gerne aus der Vierteleschlotze! Prost! 🍻
Detlev's Fazit: Das ist nur ein kleiner Auszug aus der faszinierenden Vielfalt, die deutsche Weinberge zu bieten haben. Jede Rebsorte hat ihre eigene Geschichte, ihre Vorlieben und ihren einzigartigen Charakter. Probiert euch durch, entdeckt eure Favoriten und lasst euch überraschen, wie vielseitig Wein "Made in Germany" sein kann!
In diesem Sinne: Zum Wohl und auf die Vielfalt im Glas!
Euer Detlev, der Weinflüsterer. 🍷🍇✨
Inhaber vom gandeshop.de
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