Château Giscours: Ein Dorf im Glas 🍇
Moin, meine liebe Wein-Community! 👋
Heute entführe ich euch in eine Welt, die mehr ist als nur Wein. Wir reisen ins Herz des Bordeaux, genauer gesagt in die renommierte Appellation Margaux. Dort liegt ein ganz besonderer Ort, der eher einem kleinen Dorf gleicht als einem Weingut: das Château Giscours.
Stellt euch vor: 300 Hektar Land – mit Reben, Wäldern, Wiesen und einem Schloss, das so majestätisch ist, dass man fast schon ehrfürchtig wird. 🏰 Rund 100 Hektar dieser Fläche sind mit Reben bestockt. Hier trifft man nicht nur auf fleißige Winzer, sondern auch auf Gänse, Pferde und Eichhörnchen, die sich eine Nuss stibitzen. Es ist ein echtes Biotop, in dem Mensch und Natur Hand in Hand arbeiten. Und das seit 1330! Ja, ihr habt richtig gehört, 1330! Da war das Mittelalter noch in voller Blüte, und Giscours wurde bereits als "Guyscoutz" erwähnt. Hier ein Blick auf das Weingut:
Ein holländisches Herz in Frankreich
Seit 1995 kümmert sich die holländische Familie Albada Jelgersma um dieses Juwel. Mit Generaldirektor Alexander van Beek, der eigentlich nur für ein "paar Wochen Volontariat" kam und nun schon seit Jahrzehnten das Ruder in der Hand hält, schützen und pflegen sie dieses einzigartige Ökosystem. Ihr Motto: Die biologische Vielfalt bewahren und im Einklang mit der Natur arbeiten.
Dieser Einklang spiegelt sich auch im Wein wider. Château Giscours ist als 3ème Grand Cru Classé von 1855 klassifiziert und ein Paradebeispiel für einen klassischen Margaux: elegant, ausgewogen und mit feinen Himbeernoten, die fast schon poetisch klingen. Die Weine sind so fein ziseliert, dass sie manch einem Weinliebhaber Tränen in die Augen treiben. 🥲
Vom Weinberg ins Glas 🍷
Das Terroir, die tiefgründigen Kiese des Flusses Garonne, verleihen den Trauben ihren einzigartigen Charakter. Der Rebsortenspiegel, eine Mischung aus 64 % Cabernet Sauvignon, 30 % Merlot, 4 % Cabernet Franc und 2 % Petit Verdot, sorgt für die besondere Komplexität.
Die Herstellung ist echte Handarbeit: Die Trauben werden sorgfältig von Hand geerntet und sortiert. Nach einer Kaltmazeration vor der Gärung folgt die eigentliche Gärung und Mazeration bei 28 °C für etwa 30 Tage. Der Ausbau in Fässern dauert je nach Wein 12 bis 18 Monate, wobei der Grand Vin in bis zu 50 % neuem Holz reift.
Genuss und Geduld 🕰️
Wann sollte man eine Flasche Giscours öffnen? Das hängt ganz vom Jahrgang ab. Ein eleganter Jahrgang wie 2012 oder 2014 macht schon in jungen Jahren Spaß, während kräftigere Weine wie aus 2015, 2016 oder 2018 gut und gerne noch 8 bis 12 Jahre im Keller reifen sollten. Und wenn ihr echte Geduldsprobe-Profis seid, kann Giscours sogar 25 bis 60 Jahre gelagert werden – ein wahrer Marathon-Wein! 🏃♂️
Für alle, die jetzt neugierig geworden sind, sei gesagt: Giscours ist nicht billig, aber jeden Cent wert. 💸 Wer einen echten, terroirtreuen Margaux sucht, kommt an diesem Gut einfach nicht vorbei.
Also, das nächste Mal, wenn ihr ein Glas Giscours in der Hand haltet, denkt an dieses kleine Dorf, in dem Wein, Mensch und Natur harmonisch zusammenleben.
Bis zum nächsten Schluck!
Euer Detlev, der Weinflüsterer 🍷
Inhaber vom gandeshop.de
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