🍇🍇🍇🍇🍇
Hallo, liebe Wein-Freunde!
Vielleicht habt ihr euch schon gefragt, warum wir bei der Weinherstellung ständig mit Messgeräten hantieren. Sind wir einfach nur kleine Wissenschafts-Nerds oder steckt mehr dahinter? Die Antwort: Ja, wir sind Nerds! Aber aus gutem Grund! Denn hinter jeder Messung verbirgt sich ein kleines Geheimnis über den Charakter und die Zukunft unseres Weins. Heute lüfte ich ein paar dieser Geheimnisse.
Oechsle-Grad: Der erste Blick ins Glas
Was ist das? Ganz einfach: Der Oechsle-Grad (°Oe) ist eine Maßeinheit, die das spezifische Gewicht des Traubenmostes misst. Sie sagt uns, wie viel Zucker in 1000 Gramm Traubenmost gelöst ist. Gemessen wird er mit einem speziellen Messgerät, der Oechslewaage oder dem Refraktometer.
Warum messen wir das? Der Zucker im Traubenmost ist die Nahrung für unsere Hefen. Während der Gärung wandeln die Hefen den Zucker in Alkohol um. Je mehr Zucker, desto mehr potenzieller Alkohol. Indem wir den Oechsle-Grad vor der Gärung messen, können wir den potenziellen Alkoholgehalt des fertigen Weins berechnen.
Was wir daraus erkennen: Ein hoher Oechsle-Wert verspricht einen kräftigen Wein mit hohem Alkoholgehalt. Ob der Wein am Ende tatsächlich süß oder trocken wird, hängt davon ab, ob die Gärung vollständig durchläuft oder gestoppt wird. Bei einem niedrigen Wert wird der Wein in der Regel leichter. Es ist der erste entscheidende Wert, der uns sagt: „So könnte dein Wein mal werden!“
Der Alkoholgehalt: Das Herz der Gärung 💖
Was ist das? Der Alkoholgehalt ist der Prozentsatz an Alkohol im fertigen Wein. Während der Gärung messen wir ihn regelmäßig, um zu sehen, wie weit der Prozess fortgeschritten ist.
Warum messen wir das? Die Gärung ist ein dynamischer Prozess. Indem wir den Alkoholgehalt messen, können wir den Fortschritt der Hefe beobachten. So sehen wir, ob die Gärung ins Stocken gerät oder wie schnell sie verläuft. Es ist quasi das Fiebermessen der Gärung.
Was wir daraus erkennen: Sobald der gewünschte Alkoholgehalt erreicht ist, können wir entscheiden, ob wir die Gärung stoppen oder weiterlaufen lassen. Das ist der Moment, an dem wir den Stil unseres Weins bestimmen – ob er leicht und erfrischend oder vollmundig und stark wird.
pH-Wert: Der Wächter der Balance
Was ist das? Der pH-Wert misst den Säuregrad des Weins. Er ist entscheidend für Stabilität, Geschmack und Haltbarkeit. Gemessen wird er mit einem pH-Meter.
Warum messen wir das? Die richtige Säurebalance ist das Rückgrat eines jeden guten Weins. Ist der pH-Wert zu hoch, schmeckt der Wein flach, kann schneller verderben und ist anfälliger für Bakterien. Ist er zu niedrig, kann er zu sauer schmecken. Ein idealer pH-Wert sorgt für Frische, Komplexität und eine gute Lagerfähigkeit.
Was wir daraus erkennen: Ein niedriger pH-Wert () sorgt für eine gute mikrobielle Stabilität, was bedeutet, dass unser Wein weniger anfällig für unerwünschte Keime ist. Ein höherer pH-Wert () macht den Wein anfälliger und weniger aromatisch. Die regelmäßige Messung hilft uns, die Balance zu halten und unseren Wein zu schützen.
Also, meine kleinen Hexenlehrlinge, wie ihr seht, ist das Messen nicht nur ein Hobby für Zahlenfanatiker, sondern ein essenzieller Teil der Weinherstellung. Jede Messung erzählt eine Geschichte und hilft uns, am Ende einen wirklich zauberhaften Wein in den Händen zu halten.
Welchen Messwert findet ihr am spannendsten? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!
Lieben Gruß, Detlev Euer Weinflüsterer
😀Inhaber vom gandeshop.de
Kommentare
Kommentar veröffentlichen