Detlevs Wein ABC: R wie Rassig, Reife und die Royals 👑🍷

 


Detlevs Wein ABC: R wie Rassig, Reife und die Royals 👑🍷

Hallo, liebe Wein-Flüsterer!

Das heutige Kapitel im Wein-ABC hat es in sich: R steht nicht nur für Rassig, sondern für Reife, Robustheit und eine ganze Liga von internationalen Legenden. Wir reisen heute von den staubigen Böden in Spanien bis zu den kühlen Kellern an der Rhône und lernen, warum Geduld oft das wichtigste Werkzeug des Winzers ist. Macht euch bereit für einen runden Beitrag voller Charakter und Rückgrat!


R wie Revolution: Von der Reblaus bis zur Region

Wenn wir das Wein-ABC bei R beginnen, kommen wir nicht um die größte Katastrophe der Weingeschichte herum: die Reblaus. Dieser winzige Schädling vernichtete Ende des 19. Jahrhunderts fast den gesamten europäischen Weinbau! Nur die Récolte (Ernte) konnte durch das Veredeln der europäischen Reben auf amerikanische Unterlagsreben gerettet werden. Wahrlich eine Revolution!

Heute sind die Reben dank dieser Rebenerziehung stabil und bilden die Grundlage für die berühmtesten Regionen:

  • Rhône: Das französische Anbaugebiet, das für kräftige Rouge (Rotweine) und vielschichtige Weißweine bekannt ist.

  • Ribera del Duero & Rioja: Die Top-Regionen in Spanien, in denen Weingüter wie Real Bodegas, Remelluri und die historische Marqués de Riscal (gegründet 1858) Tempranillo zu Weltruhm führen.

  • Roussillon: Die sonnenverwöhnte Region Südfrankreichs, die sich auf Robustheit und Süßweine spezialisiert hat.

  • Rüdesheim & Ruwer: Diese Gemeinden in Deutschland stehen für finessenreiche Rieslinge im Rheingau bzw. an der Mosel.

R wie Reife und der Geschmack des Geldes 💰

Das R dominiert die Flaschenbezeichnungen, die uns etwas über die Reife verraten:

  • Reserva (Spanien) und Réserve (Frankreich) sind Qualitätsstufen, die eine längere Reifezeit im Fass vorschreiben. So entwickelt der Wein jene komplexen Reifenoten von Leder und Tabak, die wir so lieben.

  • Rassig beschreibt einen Wein mit lebendiger Säure und viel Frische, der alles andere als langweilig ist.

  • Reintönig meint, dass der Wein rein schmeckt – also ohne Fehler. Dies steht im Gegensatz zu Rapsig, einem Weinfehler, der nach Rapsöl riecht.

  • Der Rückgeruch (die Aromen, die nach dem Schlucken aufsteigen) gibt uns Auskunft über die wahre Komplexität des Weins.

Anekdote der Royals: Wo wir schon bei Reife und Qualität sind: Namen wie Roederer und Ruinart (das älteste Champagnerhaus) gehören zur Adelsschicht der Schaumweine. Ganz zu schweigen von der Familie Rothschild (Château Lafite oder Mouton-Rothschild) und dem legendär teuren Romanée-Conti im Burgund Jahrzehnte unter der Leitung von Madame Leroy. Auch der Portwein mit dem Titel Royal Oporto spielt in dieser Liga.

R wie Reduktion, Messung und Vielfalt

Selbst im Keller spielt das R eine Rolle:

  • Reduktiver Ausbau: Dies geschieht, wenn wir dem Wein (meist Weißwein) wenig Sauerstoff gönnen (z.B. im Stahltank), um die Frische und die Primärfrucht zu bewahren. Das Gegenteil ist der Quirlen-Prozess (Batonnage), bei dem die Hefe aufgerührt wird.

  • Refraktometer: Das ist das kleine Messgerät im Weinberg, das uns anhand der Raisin (Traube) verrät, wie viel Zucker und damit wie viel potenzieller Alkohol (Restsüsse) im Most steckt.

  • Rosé und Rouge: Von dem sanften Rosé d’Anjou bis zum kräftigen Rouge (Rotwein) – die Vielfalt ist riesig.

  • Retsina: Die griechische Kuriosität! Dieser traditionelle Wein erhält seinen markanten Geschmack durch die Zugabe von Harz.


Fazit: Das Rückgrat des Weins

Ob Reserviert und verschlossen oder sofort Rund und harmonisch – das R in der Weinwelt steht für Struktur, Tiefe und Langlebigkeit. Ein Wein mit Rückgrat wird auch in vielen Jahren noch Freude bereiten.

Ich hoffe, dieses Kapitel hat euer Weinwissen Robust gestärkt! Welcher Reserva steht bei euch heute Abend auf dem Tisch? Lasst es mich wissen! 👇

Detlev Euer Weinflüsterer

Inhaber vom gandeshop.de



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