👃 Bist du bereit für die Blindverkostung? – Teil 1: Die 5 größten Weinfehler erkennen!


 

👃 Bist du bereit für die Blindverkostung? – Teil 1: Die 5 größten Weinfehler erkennen!

Hallo Weinfreunde, Experten und Schnüffel-Profis! 👋

Nachdem wir das große Wein-ABC abgeschlossen haben, starten wir heute meine brandneue Serie: Bist du bereit für die Blindverkostung?

Als Sommelier habe ich gelernt: Die Wahrheit liegt nicht auf dem Etikett, sondern in der Nase und am Gaumen. Doch bevor wir die großen Jahrgänge entlarven, müssen wir das Wichtigste beherrschen: Die Weinfehler erkennen!

Wer die Laster des Weins kennt, schützt seinen Geldbeutel, bewahrt seinen Genuss und beweist wahre Expertise. Hier sind die 5 häufigsten und ärgerlichsten Weinfehler – und wie Sie diese mit Detlevs Wein-Detektor zuverlässig entlarven! 🧐


1. 🚫 TCA (Trichloranisol) – Der gefürchtete Korkschmecker

Das ist der Albtraum: Der Wein riecht, als hätte er eine Nacht in einem feuchten, schimmeligen Keller verbracht. Der Fehler ist meistens im Naturkorken versteckt, kann aber auch aus dem Keller oder dem Holzfass kommen.

  • Wie erkennen Sie es? Es riecht nach nasser Pappe, muffigem Keller, moderiger Erde oder feuchtem Hund. Das Aroma des Weins selbst ist dumpf und unterdrückt.

  • Der Sommelier-Tipp: Hat ein Wein diesen Duft, ist er nicht nur "schlecht", er ist fehlerhaft. Fordern Sie im Restaurant unbedingt Ersatz. Korkschmecker ist ein Produktionsfehler und kein Geschmack!

2. 🩹 Flüchtige Säure (Essigsäure) – Der Nagellack-Alarm

Die flüchtige Säure entsteht, wenn Essigsäurebakterien aktiv werden. Im Extremfall ist der Wein bereits auf dem Weg zum Essig.

  • Wie erkennen Sie es? Der Geruch ist scharf, stechend und erinnert an Nagellackentferner (Ethylacetat), Klebstoff oder Essig. Am Gaumen schmeckt der Wein unangenehm sauer oder scharf-aggressiv.

  • Der Sommelier-Tipp: Ein leichter Hauch von flüchtiger Säure kann bei manchen Weinen (oft Naturweine) toleriert werden, aber sobald es dominant wird und in der Nase brennt, ist der Wein unsauber und fehlerhaft.

3. 💨 Oxidation – Die veraltete Apfelschorle

Die Oxidation ist der natürliche Feind des Weins. Sie tritt auf, wenn der Wein zu viel Kontakt mit Sauerstoff hatte – entweder während der Vinifikation oder durch einen undichten Verschluss (auch bei alten Raritäten kann der Korken nachgeben!).

  • Wie erkennen Sie es?

    • Weißwein: Verliert die Frische, die Farbe wird dunkler (Braun- oder Goldtöne). Er riecht nach altem, braunem Apfel oder Sherry.

    • Rotwein: Die Farbe wird braun-orange am Rand. Er verliert die Primärfrucht und riecht stumpf.

  • Der Sommelier-Tipp: Bei einem alten, oxidativ ausgebauten Wein (wie dem Viña Tondonia Blanco Gran Reserva) kann Oxidation gewünscht sein. Ist es jedoch ein junger, frischer Wein, ist er vorzeitig gealtert und fehlerhaft.

4. 🐴 Brettanomyces (Brett) – Der Pferdestall-Duft

"Brett" ist eine gefürchtete Hefe, die oft in unsauberen Kellern oder Holzfässern gedeiht. Sie erzeugt sehr markante Aromen.

  • Wie erkennen Sie es? Der Wein riecht nach Pferdestall, nassen Tierfellen, Speck oder einem medizinischen Pflaster.

  • Der Sommelier-Tipp: Bis zu einem gewissen Grad kann Brett einigen Rotweinen (oft aus der Rhône) eine "rustikale" Note geben. Sobald jedoch der Duft dominiert und die Frucht überdeckt, ist es ein Fehler, der die Eleganz zerstört.

5. 🥦 Reduktion (Böckser) – Der Stinker im Glas

Reduktion ist das Gegenteil der Oxidation. Sie entsteht, wenn der Wein während des Ausbaus zu wenig Sauerstoff bekommt.

  • Wie erkennen Sie es? Direkt nach dem Öffnen riecht es scharf nach verbranntem Gummi, faulen Eiern, Knoblauch oder abgestandener Drainage. Man spricht auch oft von ziegenbockartigem Geruch, daher der Name Böckser.

  • Der Sommelier-Tipp: Oft lässt sich der Reduktionsfehler beheben! Geben Sie dem Wein kräftig Luft (belüften, dekantieren). Wenn der Geruch nach 10 Minuten nicht verschwindet, ist der Fehler zu stark und er bleibt ein "Stinker".


Detlevs Fazit: Mut zur Reklamation!

Ein wahrer Weinkenner scheut sich nicht, einen fehlerhaften Wein zurückzuweisen. Wein ist ein Naturprodukt und Fehler passieren – aber Sie müssen sie nicht akzeptieren!

Ihre erste Übung: Beim nächsten Wein kritisch riechen, schwenken, riechen. Was ist da, was nicht hingehört?

Nächste Woche: Wie Sie bei der Blindverkostung die Aromen entschlüsseln!

Euer Detlev, der Weinflüsterer.

Inhaber vom gandeshop.de

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